Liesel geht einkaufen
- Jennifer Willert
- 20. März
- 3 Min. Lesezeit

Heute schreibe ich über eine lustige Begebenheiten, die ich mit meiner kleinen Hündin Liesel erlebt habe. Ich kann mir vorstellen, dass jeder Hundebesitzer beim Lesen dieses Blogs wissend mit dem Kopf nicken und an mancher Stelle lächeln wird. Ich hoffe aber auch, dass dieses kleine Erlebnis auch die Nicht-Hundebesitzer erfreuen wird.
In regelmäßigen Abständen besuche ich ein Geschäft, in dem es alles zu kaufen gibt was Hund und Frauchen, bzw. Herrchen erfreut. In vielen Regalen türmen sich Dosen, bunt bedruckte Tüten mit Nass-, bzw. Trockenfutter und Nahrungsergänzungsmittel für den gesundheitsbewussten Hund. Verschiedene Spielzeuge, wie kleine weiche Stofftiere für den zierlichen Chihuahua bis hin zu Bällen in Melonengröße für die Dogge von Welt baumeln an den verschiedensten Wandhaken nebeneinander. Auf Bügeln hängen zahlreiche Bekleidungsstücke in unterschiedlichen Größen und Farben damit der 4-beinige Liebling für alle Wetterverhältnisse passend gekleidet ist. Leckerlies für Hunde aller Art häufen sich in einer Vielzahl an Körben in den Ecken.
Ich betrete den kleinen Laden und begrüße die Ladenbesitzerin mit einem herzlichen „Hallo“.
Im Schlepptau, mein kleiner Chihuahua-Mix Liesel.
Mit ihren fünfeinhalb Kilo dem - weil mittlerweile nicht mehr ganz jung - fast weißen Fell und ihren braunen Knopfaugen erwärmt sie mit ihrer Erscheinung fast jedes Herz.
Verzückte Laute und Ausrufe wie, „Ach Gott ist die süß!“ und ähnlichem sind wir schon seit langem gewohnt. Sie besitzt ein sanftes Wesen, verhält sich eher unterwürfig und leckt alles und jeden von oben bis unten ab. Auch sie kam vor langer Zeit über eine Tierschutzorganisation nach Deutschland. Umso verwunderlicher war es für uns alle, als wir ziemlich bald feststellen mussten, wie verfressen dieses kleine, unschuldig anmutende Tier doch ist. Wenn es darum geht irgendwie an Futter zu gelangen, entwickelt unsere Liesel einen ausgesprochenen Einfallsreichtum. Ganz anders als es ihr zartes Erscheinungsbild vermuten lässt, entwickelt sie immer wieder große List und Tücke, wenn es um das Erschleichen von Nahrungsmitteln geht, die ihr eigentlich nicht zustehen.
Mit Schrecken muss ich da an ein Erlebnis aus längst vergangenen Tagen denken.
Es war in der Adventszeit, als ein Schrei die morgendliche Stille zerriss, den man wahrscheinlich in der ganzen Straße hören konnte.
Kurz darauf ein Aufheulen und dann: „MAMA! DER BLÖDE HUND HAT MEINEN ADVENTSKALENDER GEFRESSEN!“
Als ich danach in die Küche eilte bot sich mir ein Bild des Schreckens. Auf dem Boden, der Adventskalender meiner Tochter, zerfetzt in tausend Einzelteilen. Eine heulende, völlig aufgelöste 7-Jährige und ein Hund, der absolut unschuldig dreinblickend in seinem Körbchen saß.
Aber das Leben ging weiter...
… die Spuren der nächtlichen Fressattacke wurden beseitigt, ein neuer Adventskalender wurde gekauft und die Erleichterung war groß, als feststand, dass es der verfressene kleine Hund ebenfalls überlebt hatte.
Oder die Sache mit dem gelben Sack... aber das erzähle ich Euch ein anderes Mal... :)
Ich betrete also mit Liesel zusammen das Geschäft für Hundebedarf und laufe suchend durch die Gänge. Liesel läuft unangeleint hinter mir her. An der Kasse angekommen stelle ich alle gekaufte Artikel auf der Ladentheke ab. Die Besitzerin tippt die einzelnen Beträge in die Kasse und ich ziehe bereits meinen Geldbeutel aus der Jackentasche. Sie nennt mir den Endpreis und ich will gerade einen Schein aus meinem Portemonnaie ziehen, als sie mich mit einer Handbewegung daran hindert.
Sie schaut hinter mich auf den Boden und grinst: „Dazu kommen noch die Sachen, die ihr Hund eingekauft hat!“
Überrascht drehe ich mich um. Vor mir auf dem Boden liegen eine kleine Ansammlung an Kauknochen, Schweineohren und andere Leckerlis. Da hinter Liesel, auf den Hinterbeinen stehend mit der Nase bis zum Anschlag in einem weiteren Korb mit Trockenfutter herumwühlend, weitere Einkäufe tätigen.
Mit zwei Schritten bin ich bei ihr und fische sie mit einer Handbewegung aus dem Korb. Mit hochrotem Kopf und dem Hund auf dem Arm wende ich mich wieder zur Besitzerin um.
Doch die grinst nur und tippt eifrig weitere Beträge in die Kasse. „Ihr Hund hat einen exquisiten Geschmack!“, stellt sie dabei fest.
„Wieso?“, frage ich verblüfft.
„Das sind die teuersten Leckerlis im ganzen Laden!“





…wahrscheinlich durfte die ARME,ARME Luesel nie wieder mit zum Einkaufen…😂😂😂😂😂😂😂😂😂