top of page
  • Facebook
  • Twitter
  • Instagram

The best of - Physiotherapie

  • Autorenbild: Jennifer Willert
    Jennifer Willert
  • 15. Mai
  • 4 Min. Lesezeit


ree

Missverständnisse

„Ich habe heute ein Zelt in der Unterhose!“, höre ich den Patienten zu meiner Kollegin in der Nachbarkabine sagen.

„Das macht doch nix!“, antwortet meine Kollegin kichernd.

Vor lauter Überraschung unterbreche ich meine Massage und lausche. Mein eigener Patient hebt den Kopf und schaut mich fragend an. Ich bedeute ihm mit einer Gestik still zu sein und lege mein Ohr an die Holztrennwand der Kabine.

Lautes Atmen, ansonsten Totenstille. Mein Kopfkino arbeitet auf Hochtouren...

Später in der Pause schaue ich meine Kollegin in der Teeküche über meine Tasse hinweg misstrauisch an.

„Sag mal, was war denn das für ein widerlicher Typ, den du vorhin behandelt hast?“

Meine Kollegin schaut mich verwundert an: „Was für ein Typ?“

„Na der mit dem Zelt in der Unterhose!“, antworte ich ihr. „So ein Wüstling... und du sagst auch noch, dass es dir nichts ausmacht!“

Es dauert einen Moment bis sie mir folgen kann. Dann fängt sie lauthals an zu lachen.

„Ach so! Du meinst Herr Müller! Ein netter älterer Herr, der heute eine viel zu große Unterhose anhatte. Er sagte: „Ich habe heute ein Zelt als Unterhose!“, stellt sie lachend klar.


Liebe Leserin, lieber Leser

Heute erzähle ich über ein paar sehr lustige, teil wirklich verrückte Begebenheiten aus den verschiedensten Praxen und Kliniken, in denen ich die letzten 20 Jahren als Physiotherapeutin gearbeitet habe. Die Namen der Patienten sind abgeändert, aber die Geschichten haben sich wirklich so zugetragen.

Viel Spaß beim Lesen :)


Gefangen im Schlingentisch

„Ich hänge sie zum Entspannen noch ein bisschen in den Schlingentisch!“, sagt meine Kollegin zu Herr Meier, während sie die Seile mit den Schlaufen fixiert.

Herr Meier ist chronischer Schmerzpatient, ein wenig korpulent und schon etwas älter.

Mit der Ganzkörperaufhängung des Patienten zufrieden verlässt meine Kollegin kurze Zeit später den Raum, schließt die Tür und geht zum nächsten Patienten. Eine halbe Stunde später hat sie Feierabend und verlässt die Praxis, in der sie an diesem Tag, wegen der Urlaubszeit alleine gearbeitet hat.

„Hilfe! Hilfe!“ Verwundert stellt die Reinigungskraft am frühen Abend nach Betreten der Praxis ihren Eimer und Bodenwischer ab.

„IST HIER JEMAND? HILFE!“

Als sie die Tür zum Schlingentisch-Raum öffnet trifft sie vor Schreck fast der Schlag...


Anmerkung: Der Patient hat den Vorfall ohne größeren Schaden überlebt und auf eine Anzeige verzichtet. Er ist jetzt Patient in einer anderen Praxis.


Voller Einsatz

„OH JA! GENAU DA!“ Die tiefe Bassstimme des Patienten erfüllt den gesamten Raum.

„SIE HABEN GOLDENE HÄNDE!“, stellt er weiter fest. „OH JA... DAS TUT GUT! NOCH ETWAS FESTER!“

Nervös lächelnd schaue ich in Richtung Tür. „Wahrscheinlich hört gerade die ganze Praxis mit!“, denke ich bei mir, als mein Patient einen weiteren Laut der Verzückung von sich gibt.

„DAS IST GENAU DIE STELLE! ES TUT SOOO WEH... ABER ES TUT AUCH SOOOO GUT!“, schreit der Patient weiter.

„Oh wie peinlich!“, denke ich bei mir und schaue wieder zur Tür. Dahinter höre ich leises Flüstern und Gekicher.

„JAAAAA! JAAAA! JAAA!“

„Herr Bauer! Ich freue mich ja, dass ihnen meine Behandlung so gut tut! Aber könnten sie vielleicht ein bisschen leiser...!“

Nach der Behandlung öffne ich erleichtert die Zimmertür und verlasse mit geröteten Wangen den Behandlungsraum. Gefolgt von einem selig grinsenden Herr Bauer...

Ein wartender Patient schaut mit offenem Mund von seiner Zeitschrift auf. „Ich will genau die gleiche Behandlung!“, sagt er.


Das Bonbon

Die Dame legt sich bäuchlings auf die Massageliege und steckt ihren Kopf in die dafür vorgesehene Öffnung auf der Bank. Wir unterhalten uns gerade, als meine Patientin erschrocken den Kopf hebt. „Ich habe mein Bonbon verloren! Das ist mir jetzt aber peinlich!“, sagt die Patientin verlegen.

„Nicht schlimm!“, stelle ich fest und hebe es vom Boden auf.

„Wollen sie es wieder zurück?“, frage ich grinsend.

„Nein... Danke!“, antwortet sie mir lachend.


Ein Vollbad in voller Länge

„Passt die Temperatur so?“, fragt Praxisinhaber Klaus K. den Patienten.

„Alles bestes!“, bestätigt der Mann, schließt die Augen und taucht bis zum Hals in das warme Wasser ab.

„Ich schalte jetzt den Strom dazu! Bleiben sie bitte im Wasser liegen bis ich wieder zurückkomme. Steigen sie auf gar keinen Fall vorzeitig aus der Wanne!“, warnt der Therapeut und befestigt einen Klingelknopf am Badewannenrand.

Zweieinhalb Stunden später...

In der Wohnung über der Praxis lässt sich Klaus K. das Mittagessen seiner Frau schmecken.

Plötzlich setzt er sich kerzengerade auf. Der Esslöffel fällt mit einem lauten Klirren zurück in den Teller.

Ohne ein weiteres Wort stürmt er aus der Wohnung und eilt in die Praxis im Erdgeschoss.

Als er die Tür zum Stangerbad öffnet liegt der Patient friedlich schnarchend im mittlerweile kalten Wasser.


Ein Traum in Pink

Herr Schmidt arbeitet schon seit 30 Jahren auf dem Bau, ist ein etwas wortkarger, aber freundlicher Mann und schon ein paar Mal wegen eines Hüftleidens bei mir in Behandlung gewesen.

Nach einigen Gymnastik-Einheiten schlage ich ihm beim nächsten Termin eine Massage für den Beckenbereich und unteren Rücken vor.

In der darauffolgenden Woche erscheint er pünktlich in der Praxis und ich schicke ihn schon in einen der Therapieräume mit Massagebank.

Als ich kurze Zeit später das Zimmer betrete erlebe ich eine rosa Überraschung.

Herr Schmidt hat sich bereits komplett ausgezogen und liegt, nur mit einem pinkfarbenen Tanga bekleidet auf der Massageliege.

Beim Anblick des Häschens auf der Vorderseite des knappen Teils ist es mit meiner Selbstbeherrschung fast vorbei. Ich weiß nicht, ob ich über den exklusiven Anblick Lachen oder Weinen soll. Nie im Leben hätte ich solch eine Unterwäsche bei diesem Patienten vermutet. Ich beginne mit der Massage, bemüht nicht ständig auf das Häschen zu schauen, welches meinen Blick fast magnetisch anzieht. Als ich es nicht mehr aushalte, bitte ich den Patienten sich umzudrehen.

Ein großer Fehler, wie ich kurz darauf feststelle.


Neulich beim Gymnastikkurs

„Wie groß ist den der Teich in deinem Garten?“, fragt eine Kursteilnehmerin eine andere.

„Der ist schon recht groß!“, antwortet diese unbestimmt.

„Und, schwimmen da auch Fische drin?“, mischt sich eine andere Dame ins Gespräch ein.

„Ja!“, entgegnet die Teichbesitzerin.

„Was sind denn das für Fische?“, fragt wieder die erste Dame.

„Ach nix besonders!“, überlegt die Teichbesitzerin. „Das sind so stinknormale Wald- und Wiesenfische!“

An dieser Stelle liebe Grüße an Agnes... :)


Fortsetzung folgt...







 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
... da ist momentan der Wurm drin...

... da ist mir doch gestern der komplette letzte Teil meiner Kurzgeschichte nach einem PC- Absturz abhanden gekommen... ärgerlich, aber...

 
 
 

2 Kommentare


Gast
18. Mai

Ich sage nur Hut ab, jeden Tag eine neue Überraschung. 😀

Gefällt mir

Gast
15. Mai

Scheint mit unter ein sehr abenteuerlicher Beruf zu sein…😂😂

Gefällt mir
bottom of page